11. November 2023

Gansabhauet Sursee

Der Gansabhauet ist eine überregional bekannte Brauchtums-veranstaltung, die jeweils am Martinstag, dem 11. November, in Sursee stattfindet.

Vor allem junge Männer, aber auch einige Frauen versuchen, einer am Hinterkopf aufgehängten, toten Gans mit einem stumpfen Dragonersäbel den Hals durchzutrennen. Dabei sind sie ihres Sehsinns beraubt, weil sie eine Zipfelmütze über dem Gesicht tragen, dazu eine goldige Sonnenmaske und einen roten Mantel. Bevor sie ihren je einzigen Hieb ausführen, ertasten sie mit unbedarft erscheinenden Bewegungen die Position des Federviehs, um die optimale Einschlagstelle ausfindig zu machen. Die Reihenfolge der Schläger wird durch das Los bestimmt. Bis die insgesamt zwei Gänse geköpft sind, erfolgen in der Regel zwischen fünf und zwanzig Hiebe. Schauplatz der Handlung ist eine Bühne vor dem Rathaus, vor der sich rund 3’000 Zuschauer einfinden. Das Rahmenprogramm besteht aus verschiedenen Spielen für Kinder und Jugendliche wie Stangenklettern, Sackhüpfen oder Grimassen-Schneiden – «Chäszänne» genannt, weil die Kinder zur Belohnung für ihr dargebotenes «Zänni» ein Stück Käse bekommen. Den Abschluss der Gansabhauet machen ein abendlicher «Räbeliechtli-Umzug», ein Lichterumzug mit Laternen aus Herbstrüben, sowie festliche Mahlzeiten mit Gänsegerichten im Rathaus und in den umliegenden Restaurants. Die Ursprünge des Brauchs sind unklar, dürften aber im Spätmittelalter liegen. Um 1820 verschwand er aus dem örtlichen Brauchleben, ehe er 1863 wiederbelebt wurde.

Im Jahr 2014 wurde eine Bi-Metall Gedenkmünze mit Nominalwert zu 10 Franken dem Anlass gewidmet. Herausgeber war die Eidgenössische Münzstätte Swissmint.

10 Franken 2014 Gansabhauet

Anmerkung in eigener Sache: „Ob es in der heutigen Zeit einen solchen Anlass braucht; darüber kann man geteilter Meinung sein“.

In diesem Artikel:
Brauchtumsveranstaltung jeweils am 11.11.
Auf social media teilen:
Facebook
Twitter
LinkedIn
Telegram