Belgien: Goldmünzen von Leopold I. & Leopold II.
Die Geschichte der belgischen Goldmünzen ist eng mit der jungen Monarchie des Landes verknüpft. Nach der Unabhängigkeit von den Niederlanden im Jahr 1830 erhielt Belgien mit Leopold I. von Sachsen-Coburg und Gotha seinen ersten König. Unter ihm und seinem Sohn Leopold II. wurden die ersten bedeutenden Goldprägungen des Königreichs ausgegeben.
Leopold I. (1831–1865)
Goldmünzen: 20 Francs
Prägejahre: 1834–1865
Feingehalt: 900/1000 Gold
Gewicht: 6,45 g
Feingoldanteil: 5,81 g
Durchmesser: ca. 21 mm
Motiv:
Vorderseite: Porträt von König Leopold I. mit Umschrift „LEOPOLD PREMIER ROI DES BELGES“
Rückseite: Belgisches Wappen (Löwe im Wappenschild mit Krone), Umschrift „20 FRANCS“
Die Goldmünzen Leopolds I. orientierten sich am französischen Napoleon d’or. Belgien war Teil der Lateinischen Münzunion (LMU), wodurch die Münzen auch in Frankreich, Italien, der Schweiz und Griechenland als offizielles Zahlungsmittel galten.
Sammlerhinweis: Besonders selten sind frühe Jahrgänge (z. B. 1834 und 1848). Erhaltungszustand spielt bei den relativ kleinen Prägeauflagen eine große Rolle.
Leopold II. (1865–1909)
Goldmünzen: 20 Francs (gelegentlich auch 10 Francs)
Prägejahre: 1867–1882 (20 Fr.), 1870 (10 Fr.)
Feingehalt: 900/1000 Gold
Gewicht: 6,45 g (20 Fr.), 3,23 g (10 Fr.)
Feingoldanteil: 5,81 g (20 Fr.), 2,90 g (10 Fr.)
Motiv:
Vorderseite: Porträt König Leopold II. mit Bart, Umschrift „LEOPOLD II ROI DES BELGES“
Rückseite: Belgisches Wappen mit Krone und Wertangabe
Leopold II. ließ nur in einem begrenzten Zeitraum Goldmünzen prägen. Danach konzentrierte sich Belgien auf Silber- und Kupferprägungen für den Umlauf, während Gold zunehmend als Reserve in den Staatskassen diente.
Besonderheit: Die 10-Francs-Goldmünzen von 1870 sind deutlich seltener und bei Sammlern stark gefragt.

Bedeutung für Sammler & Anleger
Anlageaspekt:
Belgien-Goldmünzen enthalten knapp 6 g Feingold (20 Fr.) und sind damit ein klassisches LMU-Goldstück, ähnlich den französischen, schweizerischen und italienischen Ausgaben.
Sie werden oft knapp über dem reinen Goldwert gehandelt, bei seltenen Jahrgängen aber mit deutlichem Sammleraufschlag.
Sammlerwert:
Leopold I.: frühe Jahrgänge und hohe Erhaltungen sehr gesucht.
Leopold II.: 10-Francs-Ausgabe von 1870 und seltene 20-Francs-Jahrgänge sind Premiumstücke.
✅ Fazit:
Die Goldmünzen der Könige Leopold I. und II. sind klassische Vertreter der Lateinischen Münzunion und verbinden historischen Wert mit solidem Goldgehalt. Für Anleger bieten sie eine attraktive Möglichkeit, Feingold in handlichen Stückelungen zu erwerben. Für Sammler sind vor allem die seltenen Jahrgänge ein spannendes Feld mit Potential für Wertsteigerungen.
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